Lesedusche

Charles Baudelaire: Klagen eines Ikarus

Die Dirnen

Die dirnen mit ihren buben
Sind aufgelegt glücklich und satt ..
Und ich – meine arme sind matt
Die sie in wolken sich gruben.

Die unvergleichlichen sterne
Die glänzend am himmelsgrund stehn
Lassen die augen nur ferne
Sonnen-erinnrungen sehn.

Ich wollte des ungeheuern
Mitte finden und schluss ·
Ich fühle wie unter feuern
Mein flügel zerfallen muss.

Und den liebe zum Schönen verbrennt –
Es wird nicht einmal ihm die ehre
Dass die ihn begrabende leere
Mit seinem namen man nennt.

aus: Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen, Umdichtungen von Stefan George. Zitiert nach: Stefan George, Gesamt-Ausgabe der Werke, Endgültige Fassung, 18 Bände, Berlin 1927–1934.

Charles Baudelaire

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Die Dirnen
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