Lesedusche

Gerrit Engelke: Weltfrühling

Hell und ziellos strömt mein Geist

Hell und ziellos strömt mein Geist in die Weiten:
Freude grünt überall!
Wo ist der Wald, den ich nicht kenne,
Wo der Fluß, der mich trenne,
Wo Tag oder Nachtzeiten,
Die mich trennen vom All?

In manchem Traum
Hat mein Herz den Nil befahren;
In Zugvögelscharen
Flog meine Wandersehnsucht übermeer
Zur Rast in einen Palmbaum.
Mein Winterherz war schwer –

Nun liegt mein Haupt in Birmas Reisfeldern, –
Meine Füße plätschern im Grundwasser des Belt, –
Meine Hände wühlen in Frühlings-Bergwäldern
In ...

aus: Gerrit Engelke, Das Gesamtwerk, Rhythmus des neuen Europa, mit einer Einführung und hrsg. von Hermann Blome, München 1960. Wir danken Herrn Detlef Kasten vom Gerrit-Engelke-Archiv / StB Hannover für seine Unterstützung bei der Verifizierung der verschiedenen Drucke.

Gerrit Engelke

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Track 01
Hell und ziellos strömt mein Geist
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