Lesedusche

Stefan Zweig: Schachnovelle

Allmählich spürte ich, wie meine Nerven

Allmählich spürte ich, wie meine Nerven unter diesem gräßlichen Druck des Nichts sich zu lockern begannen, und ich spannte, der Gefahr bewußt, bis zum Zerreißen meine Nerven, irgendeine Ablenkung zu finden oder zu erfinden. Um mich zu beschäftigen, versuchte ich alles, was ich jemals auswendig gelernt, zu rezitieren und zu rekonstruieren, die Volkshymne und die Spielreime der Kinderzeit, den Homer des Gymnasiums, die Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dann versuchte ich zu rechnen, ...

aus: Stefan Zweig, Gesammelte Werke in Einzelbänden, hrsg. von Knut Beck, 37 Bde., Frankfurt / Main 1981-1990.

Stefan Zweig

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Allmählich spürte ich, wie meine Nerven
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