Lesedusche

Theodor Storm: Trost

Mitunter weicht von meiner Brust

Mitunter weicht von meiner Brust,
Was sie bedrückt seit deinem Sterben;
Es drängt mich, wie in Jugendlust,
Noch einmal um das Glück zu werben.

Doch frag ich dann: Was ist das Glück?
So kann ich keine Antwort geben
Als die, daß du mir kämst zurück,
Um so wie einst mit mir zu leben.

Dann seh ich jenen Morgenschein,
Da wir dich hin zur Gruft getragen;
Und lautlos schlafen die Wünsche ein,
Und nicht mehr will ich das Glück erjagen.

aus: Theodor Storm, Sämtliche Werke, hrsg. von Peter Goldammer, 4 Bde., Berlin 1956.

Theodor Storm

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Track 01
Mitunter weicht von meiner Brust
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