Lesedusche

Victor Hugo: Der Geiz und der Neid

Der Geiz einst mit dem Neide strich

Der Geiz einst mit dem Neide strich
Durch das Gefilde; – sie begaben sich,
Gleichviel zu wem! (doch war's ihm nicht Gewinn!)
Zu dir, zu mir, zu jenem – kurz und gut,
Sie gingen, ich weiß nicht wohin,
Wie es der Reiher in der Fabel tut.
Zwar Brüder, liebte keiner doch den andern;
So, schweigend, denn auch heute wandern
Sie durch das Feld. Der Geiz, gebückt,
Sieht nach dem Kasten oft, der seinen Nacken drückt,
Dem eisernen, für den er allzeit zittert. –
Der Neid auch sicher sah ihn an, ...

aus: Victor Hugo, Lyrische Gedichte, Deutsch von Ferdinand Freiligrath, Frankfurt am Main 1845.

Victor Hugo

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Der Geiz einst mit dem Neide strich
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