Lesedusche

Longos: Daphnis und Chloe

Einstmals, als er um die Mittagszeit

Einstmals, als er um die Mittagszeit flötet und die Herde im Schatten lag, war Chloe unvermerkt eingenickt. Wie dies Daphnis bemerkte, legte er die Syrinx weg und beschaute mit unersättlichen Blicken sie über und über, da er es jetzt ohne Scheu tun konnte und sprach zugleich mit leiser Stimme zu ihr: »Wie schlummern die Augen! Wie atmet der Mund! So duften nicht die Äpfel, nicht der Blütenbusch. Aber ihn zu küssen scheu' ich mich; der Kuß verwundet das Herz und macht wie frischer Honig rasend; ...

aus: Longus, Hirtengeschichten von Daphnis und Chloe, Übersetzt von Friedrich Jacobs, Neu bearbeitet von Hanns Floerke, München 1911.

Sommer

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Einstmals, als er um die Mittagszeit
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