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Sigmund Freud: Die Traumdeutung

Da ist z. B. ein Traum, den ich mir beliebig

Da ist z. B. ein Traum, den ich mir beliebig oft, gleichsam experimentell, erzeugen kann. Wenn ich am Abend Sardellen, Oliven oder sonst stark gesalzene Speisen nehme, bekomme ich in der Nacht Durst, der mich weckt. Dem Erwachen geht aber ein Traum voraus, der jedesmal den gleichen Inhalt hat, nämlich daß ich trinke. Ich schlürfe Wasser in vollen Zügen, es schmeckt mir so köstlich, wie nur ein kühler Trunk schmecken kann, wenn man verschmachtet ist, und dann erwache ich und muß wirklich trinken. ...

aus: Sigmund Freud, Gesammelte Werke, Chronologisch geordnet, hrsg. von Anna Freud, 19 Bände, Frankfurt/Main 1999.

Sigmund Freud

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