Lesedusche

Walter Benjamin: Der enthüllte Osterhase oder Kleine Versteck-Lehre

Verstecken heißt: Spuren hinterlassen

Verstecken heißt: Spuren hinterlassen. Aber unsichtbare. Es ist die Kunst der leichten Hand. Rastelli konnte Sachen in der Luft verstecken.
Je luftiger ein Versteck, desto geistreicher. Je freier es dem Blick nach allen Seiten preisgegeben, desto besser.
Also beileibe nichts in Schubladen, Schränke, unter die Betten oder ins Klavier stecken.
Fairneß am Ostermorgen: Alles so zu verstecken, daß es entdeckt werden kann, ohne daß irgendein Gegenstand vom Fleck bewegt werden muß.
Es braucht darum ...

aus: Walter Benjamin, Gesammelte Schriften, hrsg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser, 17 Bde., Frankfurt am Main 1972–1999.

Walter Benjamin

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Verstecken heißt: Spuren hinterlassen
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