Lesedusche

Walther von der Vogelweide: Ich saz uf eime steine

Ich saz uf eime steine

Ich saz ûf eime steine
und dahte bein mit beine,
dar ûf satzt ich den ellenbogen;
ich hete in mîne hant gesmogen
mîn kinne und ein mîn wange.
dô dâhte ich mir vil ange,
wes man zer welte solte leben;
deheinen rât kunde ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der deheinez niht verdurbe.
diu zwei sind êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot;
das dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde.
die wolte ich gerne in einen schrîn.
jâ leider, des enmac niht sîn,
daz guot und weltlîch ...

aus: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide, 7. Ausg. von Karl Lachmann, besorgt von Carl v. Kraus, Berlin 1907.

Nachdenken

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Ich saz uf eime steine
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