Lesedusche

Joachim Ringelnatz: Seepferdchen

Als ich noch ein Seepferdchen war

Als ich noch ein Seepferdchen war,
Im vorigen Leben,
Wie war das wonnig, wunderbar
Unter Wasser zu schweben.
In den träumenden Fluten
Wogte, wie Güte, das Haar
Der zierlichsten aller Seestuten,
Wir senkten uns still oder stiegen,
Tanzten harmonisch um einand,
Ohne Arm, ohne Bein, ohne Hand,
Wie Wolken sich in Wolken wiegen.
Sie spielte manchmal graziöses Entfliehn,
Auf daß ich ihr folge, sie hasche,
Und legte mir einmal im Ansichziehn
Eierchen in die Tasche.
Sie blickte traurig und stellte sich ...

aus: Joachim Ringelnatz, Das Gesamtwerk in sieben Bänden, hrsg. von Walter Pape, 8 Bände, Berlin 1982-1988.

Joachim Ringelnatz

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Als ich noch ein Seepferdchen war
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