Lesedusche

Rainer Maria Rilke: Das Buch von der Pilgerschaft

Und meine Hände, welche blutig

Und meine Hände, welche blutig sind
vom Graben, heb ich offen in den Wind,
so daß sie sich verzweigen wie ein Baum.
Ich sauge dich mit ihnen aus dem Raum
als hättest du dich einmal dort zerschellt
in einer ungeduldigen Gebärde,
und fielest jetzt, eine zerstäubte Welt,
aus fernen Sternen wieder auf die Erde
sanft wie ein Frühlingsregen fällt.

aus: Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, hrsg. vom Rilke-Archiv, besorgt durch Ernst Zinn, 7 Bde., Wiesbaden / Frankfurt 1955-1997.

Rainer Maria Rilke

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Und meine Hände, welche blutig
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