Arthur Schopenhauer: Gleichnisse, Parabeln und Fabeln
Ich fand eine Feldblume
Ich fand eine Feldblume, bewunderte ihre Schönheit, ihr Vollendung in allen Theilen, und rief aus: "aber alles Dieses, in ihr und Tausenden ihres Gleichen, prangt und verblüht, von niemanden betrachtet, ja, oft von keinem Auge auch nur gesehn." - Sie aber antwortete: "du Thor! meinst du, ich blühe, um gesehn zu werden? Meiner und nicht der Andern wegen blühe ich, blühe, weil's mir gefällt: darin, daß ich blühe und bin, besteht meine Freude und meine Lust."