Lesedusche

Friedrich Hölderlin: Des Morgens

Vom Taue glänzt der Rasen

Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher
Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt
Ihr schwankes Haupt und im Geblätter
Rauscht es und schimmert; und um die grauen

Gewölke streifen rötliche Flammen dort,
Verkündende, sie wallen geräuschlos auf;
Wie Fluten am Gestade, wogen
Höher und höher die Wandelbaren.

Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell,
Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort!
Denn offner fliegt, vertrauter dir mein
Auge, du Freudiger! zu, solang du

In deiner Schöne ...

aus: Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke, Große Stuttgarter Ausgabe, hrsg. von Friedrich Beissner u.a., 8 Bde., Stuttgart 1943-1985.

Friedrich Hölderlin

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Vom Taue glänzt der Rasen
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