Lesedusche

Jean de La Fontaine: Der Wolf und der Storch

Es schlingt der Wolf mit Gier

Es schlingt der Wolf mit Gier.
Als einst ein solches Tier
Gelage hielt, geschah's zu seinem Todesschrecken,
Daß ihm ein Knochen blieb in seiner Kehle stecken.
Er meinte schon, er müsse alsobald verrecken,
Da kommt zum Glück für unsern Mann,
Der nicht mehr schrein noch sprechen kann,
Ein Storch vorbei. Dem macht er Zeichen,
Und seiner stummen Sprache schenkt der Storch Gehör:
Er läßt sich mitleidvoll erweichen,
Zu dienen als Operateur.
Er packt den Knochen, zieht mit Kraft
Und hat ihn bald ...

aus: Jean de Lafontaine, Fabeln, Ins Deutsche übertragen von Theodor Etzel, Berlin 1923.

Jean de La Fontaine

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Es schlingt der Wolf mit Gier
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