Lesedusche

Caroline Schelling: Brief an Auguste / 06.10.1799

Diesen Mittag kam die Veit

[...] Diesen Mittag kam die Veit an, nachdem Friedrichs Ungeduld aufs höchste gestiegen war. Also nun ist sie da - da ist sie - merke Dirs wohl. Sie hat ein nazionales, c'est à dire jüdisches Ansehn, Haltung und so weiter. Hübsch kommt sie mir nicht vor, die Augen sind groß und brennend, der Untertheil des Gesichts aber zu abgespannt, zu stark. Größer wie ich ist sie nicht, ein wenig breiter. Die Stimme ist das sanfteste und weiblichste an ihr. Daß ich sie lieb gewinnen werde, daran zweifle ich ...

aus: Briefe aus der Frühromantik, Caroline [Schlegel-Schelling], Nach Georg Waitz vermehrt hrsg. von Erich Schmidt, 2 Bde., Leipzig 1913.

Caroline Schelling

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Diesen Mittag kam die Veit
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